Kashmir , ein guter Name für eine Led Zeppelin Cover-Band, aber ein blöder Bandname für hymnischen Poprock aus Dänemark. Aber Namen und Bezeichnungen sind ja bekanntlich Schall und Rauch und der Erfolg in Dänemark (u.a. beste Band und bestes Album im Jahr 2000) gibt Kashmir reichlich gute Argumente an die Hand ihre Musik auch in Resteuropa bekannt zu machen. Diesen Schritt vollziehen sie aber erst im Jahre 2003 mit dem Album “ Zitilites „, ein recht solides Werk, was aber ein wenig am momentanen Retro-Zeitgeist vorbeischrammt und zu sehr auf ausgetretenen Britpop -Pfaden wandelt.
Natürlich muß man sich dieser Zeitgeist-Debatte jetzt nicht anschließen und kann Kashmir trotzdem toll finden, aber es sollte halt auch nicht unerwähnt bleiben. Mit ihrem aktuellen Album “ No Balance Palace “ (2005) und den Singles “ The Curse Of Being A Girl „, “ The Cynic “ (feat. David Bowie ) bewegen sich Kashmir zwar nicht ganz konsequent weiter in Richtung Britpop -Ohrwürmer, aber da Vollbärte und verschrobene Song-Elemente doch besser bei Mew oder Grandaddy aufgehoben sind, sollte an dieser Stelle zumindest die Produktion vom Altmeister Tony Visconti ( David Bowie , Manic Street Preachers , Morrissey , The Seahorses , Gay Dad ) lobend erwähnt werden. Das Album bleibt insgesamt nämlich etwas hinter dem Vorgänger “ Zitilites “ zurück.
[PoprockUnion 09/2005]
Bandmitglieder: Kasper Eistrup (vocals, guitar), Mads Tunebjerg (bass), Asger Techau (drums), Henrik Lindstrand (keyboards)
Musikstil: Indie-Rock, Britpop
Vergleichbare Bands: Saybia, Thirteen Senses, Embrace , Vega 4, Kent , Belasco, Travis, Radiohead
Ausgewählte Diskographie:
Cruzential (LP, 1996)
The Good Life (LP, 1999)
Zitilites (LP, 2003)
No Balance Palace (LP, 2005)
Song-Empfehlungen:
1. Surfing the warm industry
2. Graceland
3. Rocket Brothers
4. The Curse Of Being A Girl
5. Bring back Superman