A Place to Bury Strangers

Spontan fallen uns nicht so viele Bands ein, die sich am epochalen Kreissägen-Sound des Psychocandy-Albums von The Jesus and Mary Chain orientieren und darauf Wert legen, mit extremer Lautstärke und Feedback-Effekten das Publikum zu verschrecken. Das bringt uns direkt zum Review von A Place To Bury Strangers, einem amerikanischen Trio, das eindeutig im Bereich zwischen Shoegazing und Noise-Rock angesiedelt ist.

A Place to Bury Strangers, das Band-Projekt von Oliver Ackermann, verbindet Shoegaze, Indie-Rock und Noise zu einem lauten, aber oft recht eingängigen Musik-Mix. Die Wurzeln von A Place to Bury Strangers gehen zurück bis ins Jahr 2002, als Oliver Ackermann mit dem Schlagzeuger Jason Weilmeister und dem Bassisten Jonathan Smith die Band gründete. Ab 2006 sorgte das Trio dann für erstes Aufsehen, als es drei EPs im Eigenverlag herausbrachte und Shows spielte, die dazu führten, dass A Place To Bury Strangers fortan als lauteste Band New Yorks gefeiert wurde. 2007 wurde dann das selbstbetitelte Debütalbum der Gruppe veröffentlich, das die rohe Klanggewalt der Band bis heute am besten festhält. Es folgten Touren mit Black Rebel Motorcycle Club und den Nine Inch Nails, bis die Band Anfang 2009 bei Mute unter Vertrag genommen wurde.Im Jahr 2009 erschien dann auch das zweite Album der Band mit dem Titel „Exploding Head“. Obwohl der Name auch hier Programm ist, zeigt „Exploding Head“, dass sich der Sound von A Place To Bury Strangers weiterentwickelt hatte und etwas mehr Pop-Gespür im Songwriting durchscheint. Prinzipiell aber weiterhin ein musikalische Mischung, die mit fieser Verzerrung und beständigem Lärm durchzogen ist. Ähnlich wie The Jesus and Mary Chain im Jahre 1985, die ebenfalls die bemerkenswerte Fähigkeit hatten, den Zuhörer in eine Wand aus Feedback zu hüllen, um den darunterliegenden Pop-Song geschickt zu verbergen. Wie beispielsweise der Song „Keep Slipping Away“, dem man eine gewisse Radiotauglichkeit nicht absprechen kann. Ebenso wie „Never Coming Back“ vom Album „Pinned“ von 2018.

Im Laufe der Jahre wechselte das Line-up von A Place to Bury Strangers häufig, doch der unerschütterliche Glaube an Bodeneffektgeräte und pure Lautstärke sind weitgehend kostant geblieben. Im Jahr 2021 veröffentlichten A Place To Bury Strangers die EP „Hologram“, gefolgt von dem Album „See Through You“ im Jahr 2022. Diese Veröffentlichungen zeigen, dass die Band sich immer noch weiterentwickelt, gleichzeitig aber ihrem charakteristischen Sound treu bleibt. Auf ihrem neuesten Album „See Through You“ findet sich mit „My Head Is Bleeding“ ein düsterer und atmosphärischer Track, der zeigt, dass die Band auch im Gothic & Darkwave-Umfeld eine ganz gute Figur macht.

Bandmitglieder: Oliver Ackermann, Dion Lunadon, Lia Simone Braswell

Musikstil: INDIE-ROCK, SHOEGAZER

Vergleichbare Bands: The Jesus and Mary Chain, Spacemen 3, Loop, My Bloody Valentine

Ausgewählte Diskographie:

A Place to Bury Strangers (LP, 2007)
Exploding Head (LP, 2009)
Pinned (LP, 2018)
See Through You (LP, 2022)

Playlist & Anspieltipps:

1. I Know I’ll See You
2. To Fix The Gash In Your Head
3. Keep slipping away
4. Never coming Back
5. You Are The One
6. Love Reaches Out
7. My Head is bleeding

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